Tutorials
- Video-DVD authoren und brennen
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Verwendete Programme:
- DVDLab Pro
- Nero Burning Rom
Vorgehen:
Auf standardkonformen Video-DVDs können Videos in folgenden Bildformaten vorliegen:
PAL:
- MPEG-2 720x576 Pixel (etwas breiter als 4:3 oder 16:9)
- MPEG-2 704x576 Pixel (4:3 oder 16:9)
- MPEG-2 352x576 Pixel (4:3)
- MPEG-1 352x288 Pixel (4:3, Video-CD-Format)
NTSC:
- MPEG-2 720x480 Pixel (etwas breiter als 4:3 oder 16:9)
- MPEG-2 704x480 Pixel (4:3 oder 16:9)
- MPEG-2 352x480 Pixel (4:3)
- MPEG-1 352x240 Pixel (4:3, Video-CD-Format)
Der Ton kann jeweils als PCM, MP2, AC3 oder DTS in bis zu acht Audiospuren vorliegen. Die Samplingrate muß dabei immer 48kHz betragen. Die Bitrate des gesamten Films (also alle, Bild- und Tonspuren zusammen), darf 10.000kBit/s nicht übersteigen.
Wenn nun also Video und Audio im entsprechenden Format vorliegen, kann das Authoring beginnen. Beim Öffnen von DVDLab Pro erscheint folgender Eröffnungsdialog:
Hier wählen wir PAL und Advanced (VMG, VTS Menü + Movie). Die Oberfläche von DVDLab Pro ist in mehrere Bereiche unterteilt. Links befindet sich eine Übersicht über das gesamte Projekt in Baumstruktur. Rechts daneben befindet sich im Fenster Connections ein Ablaufdiagramm, welches die Menü- und Filmfolge beim Abspielen der DVD darstellt. Für viele der dort dargestellten Objekte gibt es noch ein Extrafenster mit Einstellungen. Am unteren Rand befindet sich ein Fenster namens Assets. Dieses Fenster beinhaltet eine Liste mit allen im Projekt verwendeten Bildern, Audio- und Videospuren. Rechts daneben ist noch ein Vorschaufenster für Filmausschnitte.
Eine DVD ist in verschiedene VTS (Video-Title-Set) unterteilt. Alle Videos, die sich im gleichen VTS befinden, müssen dabei die gleiche Auflösung, Aspect Ratio, das gleiche Audioformat und die gleiche Anzahl Audio- und Subtitelspuren enthalten. Möchte man unterschiedliche Videos auf einer DVD unterbringen, benötigt man für jedes Video ein eigenes VTS. Das Problem bei der Sache ist, dass man (z.B. aus Menüs) nicht ohne weiteres über VTS-Grenzen hinweg verlinken kann. Dazu bedarf es eines Umweges über ein VMG-Menü (VMG = Video Manager, steht in der DVD-Struktur über den VTS). Wenn man also verschiedene Formate auf einer DVD unterbringen will, sollte man unbedingt mit VMG-Menüs statt mit VTS-Menüs arbeiten.
Fügen Sie nun im Fenster Assets Ihre Filmdateien hinzu. Die Schaltfläche für den Datei-Öffnen-Dialog dafür ist direkt im Fenster Assets.
Da die MPEG-2 Videospuren auf einer DVD auf eine ganz bestimmte Weise mit dem Ton verknüpft werden müssen, fügen Sie entweder Elementarstreams hinzu, oder lassen Sie DVDLab aus Ihren MPEG-Dateien Elementarstreams erstellen (demultiplexen). Ansonsten können auf manchen Playern Probleme beim Abspielen auftreten.
Vom Fenster Assets aus kann man nun per Drag and Drop die Videodateien und danach die Audiodateien direkt in die Movie-Elemente in Connections hineinschieben. Wenn Sie verschiedenformatige Videos haben, erstellen Sie vorher entsprechend neue VTS, indem Sie im Fenster Project rechts klicken und Add new VTS wählen. Im Fenster Connections erscheint dann ein neues Movie-Objekt mit einer andersfarbigen 2 oben links, welche auf die Zugehörigkeit zum VTS 2 hinweist.
Wenn Sie nun alle Video- und Audiospuren per Drag&Drop in die Movie-Objekte gezogen haben, müssen wir uns an die Verknüpfung der Objekte machen. Klicken Sie dazu rechts im Fenster Connections und wählen Sie Draw Connections. Nun können Sie von dem Punkt rechts an jedem Objekt Linien zu den möglichen anderen Objekten ziehen. Sie können von VMG-Menüs auf alles verlinken, aus jedem VTS auf ein VMG-Menü, aber nicht von einem VTS in ein anderes VTS. Diese Links greifen immer dann, wenn ein Objekt abgelaufen ist, z.B. wenn ein Film zu Ende ist oder die Zeit für ein Menü abgelaufen ist. Unser Projekt sollte nun in etwa so aussehen:
Jetzt fehlen lediglich noch die Inhalte im Menü. Doppelklicken Sie also auf das VMG-Menü. Im Assets-Fenster wählen wir nun am unteren Rand Backgrounds, um vorgefertigte Hintergründe per Drag&Drop in das menü ziehen zu können. Alternativ kann man auch jede andere Grafik öffnen und in ein Menü einbauen. Jetzt wählen wir im Menü-Fenster links das Textwerkzeug und schreiben die Namen der 2 Filme in das Menü. Per Rechtsklick auf diese Namen kann man nun ein Link auf den jeweiligen Film oder weitere Menüs setzen. Um Vorschaubilder einzufügen, Doppelklicken Sie auf das jeweilige Film-Objekt, suchen im Vorschaufenster das gewünschte Bild und ziehen es einfach per Drag&Drop in das Menü. Auf diese Art kann man auch leicht ein Szenenanwahlmenü erstellen (um einen Szenenbeginn zu setzen, klicken Sie auf das kleine "+" über dem Video im Filmobjekt, wenn Sie in der Vorschau die richtige Stelle herausgesucht haben). Wenn der Film nach 120 Sekunden automatisch beginnen soll, setzen Sie bei Connections noch einen Link vom Menü zum ersten Film und doppelklicken Sie anschließend noch einmal auf das Menü. Dort tragen Sie rechts unter PBC unter Duration die 120 Sekunden ein. Nun sind wir fertig und unser Projekt sieht folgendermaßen aus:
Um die DVD nun zu erstellen, klicken Sie oben in der Menüleiste auf Project und Compile DVD. Hier wird je nach Struktur Ihrer DVD unterschiedlich viel temporärer Speicherplatz benötigt. Alle Einstellungen und Informationen finden Sie in diesem Menü:
Rechts finden Sie in Form eines Tortendiagramms den freien und den benötigten Speicherplatz im temporären sowie im Ausgabeverzeichnis. Diese Verzeichnisse lassen sich links ändern. An den restlichen Einstellungen ändern Sie am Besten nichts (bzw. wie auf dem Bild). DVDLab bietet zwar die Möglichkeit gleich im Anschluss zu brennen (Auto-Start Recording), allerdings empfehle ich hierzu lieber Nero zu benutzen. Die erzeugten Dateien kann man vor dem Brennen mit einem beliebigen Software-DVD-Player auf Fehler überprüfen.
Wenn Sie alle Menüs auf Richtigkeit überprüft haben, rufen Sie Nero auf und wählen Sie DVD-Video.
Fügen Sie nun den gesamten von DVDLab erzeugten Inhalt des Verzeichnisses VIDEO_TS in das Verzeichnis VIDEO_TS in der Nero-Zusammenstellung ein. Wenn Sie noch Speicherplatz auf der DVD frei haben, können Sie außerhalb des VIDEO_TS Verzeichnisses noch weiteren beliebigen Inhalt hinzufügen (z.B. einen Software-DVD-Player oder Urlaubsfotos). Jetzt können Sie die DVD wie gewohnt brennen. Das Ergebnis ist eine standardkonforme Video-DVD, die sich in jedem Standalone-Player abspielen lässt (vorausgesetzt dieser ist kompatibel mit der von ihnen verwendeten Sorte von Rohlingen).
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